Im Zuge unserer amfori BSCI Sozialstandards-Aktivitäten auditieren unabhängige Prüfinstitute regelmäßig unsere Lieferanten. Deren Berichte sind die Basis, um gemeinsam die Prozesse kontinuierlich zu verbessern. Zudem bieten wir ein umfassendes Trainingsprogramm an: mit von amfori BSCI durchgeführten Vor-Ort- bzw. Online-Schulungen und PETER HAHN-Lieferantentagen in den Beschaffungsmärkten.

Im Rahmen der amfori BSCI Auditierungen werden Gespräche mit Mitarbeiter*innen der Produktionsstätten geführt. Diese Mitarbeiter-Interviews sind ein elementarer Bestandteil, um potenzielle Missstände in den Produktionen aufdecken zu können. Zusätzlich besuchen Mitarbeitende unserer Einkaufsbüros in regelmäßigen Abständen die Produzenten und bieten Gespräche an.

Sollten im Rahmen eines Audits besonders kritische Situationen, wie beispielsweise ein hohes Sicherheitsrisiko für Mitarbeiter*innen, aufgedeckt werden, greift das amfori BSCI „Zero-Tolerance-Protokoll“. Es schreibt vor, dass sich die amfori BSCI Mitglieder, die Geschäftspartner der betroffenen Produktionsstätte sind, innerhalb von 72 Stunden zu einem „Notfall-Meeting“ treffen, um die Situation schnellstmöglich zu beheben und zusammen mit dem Produktionsbetrieb eine langfristige Klärung für alle Beteiligten zu erreichen.

Auch ein anonymer Beschwerdemechanismus gehört zum amfori BSCI-Verhaltenskodex. Dadurch haben sämtliche Anspruchsgruppen wie z.B. Fabrikmitarbeiter*innen weltweit die Chance, auf mögliche Missstände aufmerksam zu machen. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.  Im Rahmen eines Projektes der amfori BSCI zur Einführung eines Beschwerdemechanismus, nehmen wir zusätzlich am Piloten „Speak for Change“ teil. Dieser Pilot wird aktuell in Vietnam mit Lieferanten von amfori Mitgliedern umgesetzt. „Speak for Change“ ermöglicht es Mitarbeitern der Lieferanten mit amfori in Kontakt zu treten und über Sorgen, Hinweise und mögliche Missstände in Betrieben zu berichten. Diese Kontaktaufnahme erfolgt im Web, per Telefon oder Chat und kann auch anonym sein. Die Erweiterung des „Speak for Change“-Beschwerdemechanismus in weiteren Ländern ist geplant. Als amfori Mitglied unterstützen wir dieses Projekt, da wir davon überzeugt sind, dass Mitsprache der Mitarbeiter und Unterstützung der Betriebe maßgeblich zum gemeinsamen Erfolg und guten Arbeitsbedingungen beiträgt. Weitere Infos finden Sie hier. Bisher hat uns eine Beschwerde zur Vergütung über den Beschwerdemechanismus erreicht.

Darüber hinaus wurde auch ein eigener Beschwerdemechanismus für die TriStyle Group etabliert und in den Produktionsstätten in jeweiliger Landessprache ausgehängt. Erste bereits eingegangene Beschwerden konnten so erfolgreich bearbeitet und abgeschlossen werden.

Für Hinweise oder Beschwerden können Personen arbeitsbezogener Verbindungen wie z.B. Mitarbeiter*innen,  Auszubildende, Bewerber*innen, sowie Geschäftspartner das folgende Hinweisgeber-System peterhahn.whistleblowing-software.com/ nutzen. Meldefähig sind u.a. Verstöße gegen die Verhinderung von Geldwäsche ,Terrorismusfinanzierung, die Produktsicherheit und -konformität, den Umweltschutz, den Schutz der Privatsphäre und personenbezogener Daten, sowie menschenrechtliche Risiken bzw. die Verletzung von Menschenrechten. Die beschwerde- bzw. meldefähigen Sachverhalte werden hinsichtlich Verstöße gegen Normen, den Verhaltenskodex und Richtlinien berücksichtigt. Die Vertraulichkeit der Identität wird gewahrt. Gleichzeitig können Meldungen auch anonym abgegeben werden. Das Verfahren wird neutral, frei von Weisungen und verschwiegen durchgeführt. Das System ist jederzeit und in verschiedenen Sprachen erreichbar.

PETER HAHN hat einen Onboarding Prozess (siehe Grafik) für neue Lieferanten etabliert, der Teil der eigenen Sorgfaltspflicht und die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und vertrauensvolle Geschäftsbeziehung ist. Es handelt sich um einen Freigabeprozess für neue Lieferanten mit mehreren Stufen und unterschiedlichen Verantwortlichkeiten, der mit der Freigabe der Geschäftsführung abgeschlossen wird.

Dieser Prozess beinhaltet die Beurteilung vorgeschlagener Lieferanten (1) in Bezug auf die Unternehmens-Anforderungen hinsichtlich der Transparenz der Lieferkette sowie der Einhaltung der Sozial- und Umweltstandards (2). Dies erfolgt mit Hilfe von Besuchen der neuen Produktionen (Fabrikbeurteilung) durch eigene kompetente Mitarbeiter sowie mit Hilfe von Auditierungen unabhängiger Dritter, wie bspw. amfori BSCI Audits (mindestens Auditergebnis C oder besser).
Eine weitere Beurteilung (3) erfolgt durch den Einkauf und das Qualitätsmanagement, die die Konditionen der Zusammenarbeit sowie das passende Produkt und dessen Qualität prüfen. Die vertragliche Zustimmung des Lieferanten zu den Lieferkonditionen etc., den Sozial- und Umweltstandards und des Verhaltenskodex für die Lieferkette wird durch die Einkaufssteuerung geprüft. Anschließend werden die gesammelten Unterlagen und Informationen zur Freigabe durch die Geschäftsführung vorgelegt. Nur nach Bestätigung aller Freigabe-Schritte und nach der finalen Zustimmung durch die Geschäftsführung wird der Lieferant ins Lieferantenportfolio von PETER HAHN aufgenommen und in den Systemen angelegt (4).